TP 4: Entwicklung von in vitro Verfahren zur Schätzung der Verdaulichkeit von Aminosäuren aus Getreide
Einfache und schnelle, unter den Bedingungen der Arbeitsroutine anwendbare in vitro Methoden als Ersatz für zeit- und kostenaufwändige Tierexperimente zur Schätzung der praecaecalen Verdaulichkeit von Aminosäuren in Futtermitteln für Schweine und Geflügel existieren bisher nicht. Dies lässt sich im Wesentlichen mit der geringen Datenbasis an tierexperimentell ermittelten in vivo Verdaulichkeitswerten als Voraussetzung für die Validierung entsprechender in vitro Werte begründen. Daher bilden die in den Teilprojekten 1, 2 und 3 an Schweinen und Geflügel erzeugten in vivo Daten die Grundlage für die Etablierung von tierartspezifischen in vitro Ansätzen zur Schätzung der praecaecalen Verdaulichkeit von Aminosäuren im Getreide in Abhängigkeit von Kulturart und Sorte (Mais, Wintergerste, Winterweizen, Wintertriticale, Winterroggen, ggfls. Hafer beim Pferd). Nach erfolgter Validierung wurde die Datenbasis erheblich erweitert, indem die in vitro Untersuchungen auf definierte Getreidepartien, die im Rahmen des Z-Projektes von den beteiligten Pflanzenzuchtunternehmen bereitgestellt wurden, ausgedehnt werden. Ergänzt um die Ergebnisse aus der chemisch-analytischen Charakterisierung (Z-Projekt) bildeten die teilprojektspezifischen in vivo und in vitro Daten die Grundlage für die Ableitung von Regressionsgleichungen zur Schätzung der Gehalte an verdaulichem Protein und verdaulichen Aminosäuren im Getreide. Darüber hinaus ist der Einsatz von NIRS zur Schätzung von Verdauungswerten aufgrund der schnellen und einfachen Durchführung attraktiv. Daher sollte weiterhin überprüft werden, inwieweit eine Schätzung von praecaecalen Aminosäurenverdaulichkeiten mittels NIRS-Kalibrationen für die jeweilige Tierart möglich ist. Das Projekt ist inhaltlich eng mit den Teilprojekten 1, 2, 3 und 8 vernetzt.
Teilprojektleiter
Prof. Dr. Rainer Mosenthin
Prof. Dr. Markus Rodehutscord
Prof. Dr. Hans Schenkel
Universität Hohenheim